Was im Oktober als Faszination in Postergröße begann und in mir einen Wunsch entfachte, wurde nun Ende November Realität. Ich habe am letzten Sonntag nach über 91 Kilometern zu Fuß das Prebischtor in der Böhmischen Schweiz erreicht und berichte Euch in diesem Beitrag über die Entstehung und die Hintergründe zu dem Lauf…
Vorlauf
Etwas überraschend faszinierendes passierte mir im Oktober, als mir in der Dresdner Neustadt auf dem Boden ein Poster auffiel, was jemand weggeworfen hatte. Ich befand mich dabei gerade auf der Böhmischen Straße des bekannten Szeneviertels und schaute mir das Poster näher an. Und unfassbar, auf dem Poster was das Prebischtor, das Wahrzeichen der Böhmischen Schweiz zu sehen.
So war nach kurzem Erlebnisbericht und Rücksprache mit Claudia und meinem Freund Marco die Idee zur Prebischtour geboren, die mich letztendlich über den wildromantischen und märchenhaften Sandsteintrail, den Malerweg, zum Prebischtor führen sollte, was ich bisher nur von Bildern kannte und schon immer mal in Natura sehen wollte.
Dazu kannte ich aber den Malerweg bereits sehr gut. Der Malerweg ist ein 112 km langer Wanderweg durch die Sächsische Schweiz, auf dem sich einst Maler zu unsterblichen Werken inspirieren ließen, und gilt als einer der schönsten Deutschlands. Und bei einem Laufevent mit dem klangvollen Namen „Malerweg Nonstop“ bin ich diesen bereits im Frühjahr dieses Jahr schon einmal als Vorbereitung auf das Goldsteig-Ultrarace mit einer Gruppe weiterer Ultraläufer abgelaufen. Dabei konnte ich die komplette Strecke als einer von 6 Durchläufern in 22 Stunden finishen und möchte mich an der Stelle auch nochmal bei den Organisatoren Matthias Kriese und Stephanie Hecht, sowie den Beteiligten vom Wolfsrudel Pirna und allen anderen Mitläufern für dieses grandiose Erlebnis bedanken.
Doch meine Reise zum Prebischtor sollte nicht nicht erst im Liebthaler Grund bei Pirna beginnen, wo der „neue“ Malerweg beginnt, sondern bereits in Dresden Loschwitz am berühmten Blauen Wunder, von wo aus der Weg Dichter-Musiker-Maler-Weg, kurz DMM, heißt. Der DMM ist dabei ein Fernwanderweg, der vorwiegend entlang des historischen Malerwegs bzw. Fremdenwegs von Dresden durch die Sächsische Schweiz direkt in die Böhmische Schweiz führt. Dieser gliedert sich dabei in 5 Etappen und ist ganze 91 km lang.
Nach weiterer Überlegung war dann auch der Termin mit dem Wochenende 19./20. November 2016 gefunden, der aber leider aus beruflichen Gründen bis eine Woche zuvor in den Sternen stand. Somit konnte ich auch erst eine Woche zuvor einen Aufruf für weitere Laufbegeisterte zum Mitlaufen machen, was für mich eine Premiere, aber eben auch etwas kurzfristig war. Doch Torsten, ein Mitläufer und ebenfalls Vollfinisher des Malerweg-Nonstop-Laufs vom Frühjahr, folgte diesem und so standen am Ende der Vorbereitungen Claudia, Marco, Torsten und ich als Läufer für die Prebischtour fest, die uns von Dresden in 2 Etappen zum Prebischtor führen sollte. Und zwei Etappen deswegen, weil ich der einzige der Gruppe gewesen bin, der die über 94 km lange Gesamtstrecke mit über 2.800 Höhenmetern am Stück laufen konnte. Die anderen sollten bzw. wollten mich auf kürzeren Teilstücken mit jeweils um die 48 km begleiten und somit ihre persönliche Prebischtour aus der Runconnection-Prebischtour machen.
Dazu hatte ich geplant, spätestens Samstagnacht um 23 Uhr am Blauen Wunder zu starten, um am Sonntag nach einer kleinen attraktiven Extrarunde durch die Böhmische Schweiz noch vor Sonnenuntergang gegen 15/16 Uhr am Priebischtor anzukommen. Doch wie es im Leben so ist, man kann noch so viel planen, am Ende kommt aber oft vieles anderes und so wurde die Prebischtour 2016 ein zwar schöner, aber auch spannender Lauf…